A … wie Abstand 3

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Signale im Verkehr

… Stichwort autoritativ


Das Wort Autorität wird von manchen Zeitgenossen nur mit gerunzelter Stirn gebraucht. Andererseits: Man verwechselt leicht die Wörter, autoritär mit autoritativ.
Autoritativ oder autoritär

Zu Recht sollten die Vorrichtungen und Zeichen an Stellen, wo der Straßenverkehr den Schienenverkehr auf gleicher Ebene kreuzt, ausdrücklich Folgsamkeit gebieten. Denn die Gefährdungen bei Nichtbefolgen sind riesengroß, können größer nicht sein. Andererseits gilt totale Folgsamkeit in anderen Situationen, z.B. im politischen Raum verfasster Demokratien, als etwas, das zu Recht fraglich geworden ist. Mit dem Wort autoritativ wird auch immer ein Sachbezug angemeldet.
Als man das sogenannte Andreaskreuz an Bahnübergängen aufgestellt hat, suchte man wohl ein Zeichen von einiger Größe. Es galt die Idee: Nachdrücklichkeit durch größere Ausdehnung. Die Gliederung in ein Gefüge aus Teilstücken wollte wohl vermeiden, dass ein durchgehendes Flächenschild wegen seiner Größe vom Wind umgelegt werden kann.
Der Wind in der Landschaft

Die Eisenbahner früher waren gute Praktiker: Die Masten für ihre Signale bauten sie als Gittermasten. Damit der Wind durchpfeifen kann. Das Andreaskreuz hat durch seine Umrissform auch die besondere Eigenschaft, den Wind gut hindurch zu lassen. Der Ideenbrüter fragt: Ist das für die Findung eines Signals mit der hier anzufordernden höchsten Warnstufe ein Kriterium der Wahl? Es ist nicht schlecht, aber es ist noch nicht zureichend.
Wir können aus den technischen Formen des Signalwesens der frühen Eisenbahnzeit erschließen, dass da manches aus dem Hirn von soliden Handwerkern stammt. So waren nicht nur die Signalmasten winddurchlässig, sondern auch die Signalscheiben, die dem Lokführer den „Befehl zu halten" oder den „Fahrbefehl" gaben. Die Eisenbahn war zu Anfang eine Angelegenheit mit militärischem Charakter. Aus dem Fachwerkbau und von anderen alltäglichen Zimmermannsprodukten her war eine solche Fügung geläufig und u.a. auch aus der Heraldik bekannt. Sie heißt dort Schragen. Es spielt heutzutage überhaupt keine Rolle, dass eine alltägliche Wahrnehmung mit einem solchen, z.T. religiösen Hintergrund ( Andreaskreuz ) und anderen Traditionen nichts anfangen kann. Es kommt aber wohl darauf an, dass ein an solche speziellen Kreuzungen zu setzendes Zeichen gebieterisch die angemessene Handlung anfordert.
Gebieterisch!

Das hier zur Weiterentwicklung vorgeschlagene, nur leicht abgewandelte Zeichen zeigt „Weiß und Rot“, soweit ist die Sache noch ganz konventionell. Es ist hier nachfolgend vom physiologischen Schrill-Effekt in der optischen Wahrnehmung zu handeln. Das modifizierte Andreaskreuz hat viele Angrenzungen mit den Farben Rot gegen Weiß und z.B. Schwarz gegen Gelb.
Der optische „Schrill-Effekt“

Entscheidend ist, dass im Auge des Betrachters ein „Schrill-Effekt" erzeugt wird. Ein solches Signal hat viele Grenzlinien, an denen, z.B. Weiß und Rot scharf aufeinandertreffen. Wir haben auf diese Weise Grenzkontraste in großer Menge. Schrill-Effekt Diese Grenzkontraste erzeugen, nach den Gesetzen der Physiologie auf der Netzhaut des Warmblüterauges eine Art von optischem Schrillen, das als Warnschrillen dem akustischen Schrillen in der Wirkung ähnlich sein mag. Bei den Warmblütern befinden sich die Augenlenkmuskeln in einer ständigen, unkontrollierbaren Vibration. Das Gehirn der fortgeschrittenen Tiere kann daraus trotzdem Bilder herstellen. In der Natur wird von den bedrohten Lebewesen oft Schwarz gegen Gelb zur Wirkung gebracht. Vergleiche Wespe u. Kartoffelkäfer usw.! Schwarz-Gelb ist im Tierreich mit „schmeckt schlecht - ist giftig - beißt oder sticht" konnotiert. Im Straßenverkehr erscheint konventionell Rot im Kontrast gegen Weiß - und das ist ganz ohne solche sehr speziellen biologischen Konnotationen hier weiterhin sehr brauchbar.
In der Zeit vor der Jahrtausendwende gab es eine relativ kurze Phase in der Malerei, genannt Op-Art . Die Protagonisten sprachen von Augenpulver. Solche Methoden dienten damals der Kunst und werden jetzt zur Sicherheit im Straßenverkehr in Anspruch genommen.
Sorgfältig dosieren!

Man darf m.E. solche Wirkungen, sorgfältig dosiert, nur bei den wirklich großen Gefahrenquellen in Anschlag bringen. Das Überqueren von Eisenbahngleisen ist die überhaupt gefährlichste Grundsituation. Das gilt bisweilen beidseitig: Den Insassen des PKW hilft keine Knautschzone - der Lokführer, der in einen Unfall an einem solchen Ort verwickelt wird, kann berufsunfähig (siehe: X/Y … ungelöst) werden.
Nachfolgend wird hier nach der Darstellung des optischen Schrillens noch die Art der Warnung durch Blinklicht erörtert. Und es sei hier erinnert., dass schon in einem vergleichbaren Zusammenhang um Fahrbahnmarkierungen mit dem Namen Haifischzähne (siehe: T … wie Tupfenrundel 3) ging. Am besten sollte man von diesen Ideen mehrere miteinander verwirklichen!
Andreaskreuz Varianten
So etwas kann man hochkant oder quer montieren.
Natürlich täte es auch ein einfacher, durchgehender weißer Querstreifen und ein solcher würde schon voll funktionieren. Aber Sicherheit versprechen, die man nicht halten kann, das sollte man nicht tun.
Weniger ist oftmals besser als viel.
Wie kommt man zu einer Idee?
Antwort: Es gibt künstlerische Gestaltung wie z.B. die Op-Art .


Auf Wunsch geht es weiter bei:
A … wie Abstand 1 … so geht es
A … wie Abstand 2 … oder es geht so
A … wie Abstand 4 … Warnblinkanlage


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